Topcon ist Technologiepartner bei Forschungsprojekt DigiRAB
Durch digitalisierte Baustellenprozesse zu mehr Arbeitssicherheit
Im Rahmen des auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekts „Sicheres Arbeiten auf der digitalisierten Baustelle (DigiRAB)“ entwickelt und implementiert Topcon Deutschland Positioning eine sichere, cloudbasierte Kommunikationsplattform und eine digitalisierte Konnektivität zwischen Mensch und Maschine auf der Baustelle. Durch offene Schnittstellen stehen Gelände- und Maschinendaten direkt aus der Cloud zur Diagnoseanwendung oder Datenanalyse zur Verfügung. Ziel des Forschungsprojekts unter der Leitung des Lehrstuhls für Informatik im Bauwesen der Ruhr-Universität Bochum ist, durch die Verknüpfung eines virtuellen Baustellenmodells mit der realen Baustelle in einem Echtzeit-Monitoring den gesamten Bauprozess zu überwachen und daraus neue Standards für digitalen Arbeitsschutz 4.0 zu entwickeln.
Besonders auf großen Baustellen im Straßenbau oder anderen Infrastrukturprojekten sind eine Vielzahl von Menschen und Maschinen beteiligt. Um solche immensen Projekte strukturiert und effizient zu steuern, bietet sich der Einsatz einer Kommunikations- und Baustellendokumentationsplattform wie SiteLink3D an. Es entsteht zunächst ein virtuelles Modell der Baustelle und die Projektplaner können das Modell auf Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit prüfen. Um die Potenziale der Virtualisierung auch für die Verbesserung der Arbeitssicherheit zu heben, engagiert sich Topcon in diesem Forschungsprojekt gemeinsam mit den Unternehmen Ed. Züblin AG, Ceapoint Aec Technologies GmbH und Selectronic Funk- und Sicherheitstechnik GmbH.
Technische Ziele des Forschungsprojekts
Die Vorteile einer vorherigen Virtualisierung des Bauprojekts sollen nun auf die gesamte Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen auf der Baustelle im Sinne eines umfassenden Arbeitsschutzes übertragen werden. Damit dies möglich wird, entwickelt Topcon ein automatisiertes System zur Datenerfassung und Datenübertragung zwischen Baumaschinen und Bauarbeitern mittels Sensortechnik. Beispielsweise bietet die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) der Bauarbeiter mehrere Optionen, Sensortechnik wie etwa Smart Tags zu integrieren. Diese Daten bereitet Topcon mit anderen Verbundpartnern auf und stellt sie als Dienste in der Cloud zur Verfügung, so dass diese über offene Schnittstellen wiederum von anderen Projektpartnern verwendet werden können. Wolfgang Bücken, Key Account Manager DACH bei Topcon, skizziert die besondere Herausforderung bei diesem Projekt: „Natürlich muss zunächst überall die entsprechende Sensorik verbaut sein. Erst dann können wir Steuerungs- mit Sicherheitssystemen verknüpfen. Am Ende des Projekts wollen wir diese Datentransfers so automatisiert haben, dass sich die Baustellensicherheit auf der digitalisierten Baustelle deutlich erhöht“.
Wissenschaftliche Ziele von DigiRAB
Topcon arbeitet innerhalb des Projekts an mehreren übergeordneten Zielen. Einerseits gilt es, eine belastbare Methodik zur standardisierten Erfassung und Analyse von Baustellensituationen in Echtzeit mittels Sensortechnik zu entwickeln. Andererseits soll durch DigiRAB auch ein Verfahren zur Integration und Vernetzung aller gesammelten Daten entstehen – mit dem Ziel eines automatisierten Arbeitsschutzes in BIM-Projekten. Last but not least hat sich Topcon zum Ziel gesetzt, dass Vorgehensweisen zur Versendung von sicherheitsrelevanten Informationen zurück zum Endanwender über mobile Endgeräte entwickelt und geprüft werden.
Sämtliche Erprobungen finden auf Baustellen unter realen Bedingungen statt, so dass typische Gefahrensituationen im Umgang mit Baumaschinen simuliert, überwacht und ausgewertet werden können.
Neben der praktischen Erprobung der Datenverknüpfung soll Topcon beim Forschungsprojekt auch eine Cloud-basierte Plattform für die kollaborative Planung, Schulung und Steuerung des Arbeitsschutzes erarbeiten. Aus dieser Plattform entsteht im Folgenden ein Assistenzsystem für die Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren.