Alter zählt nicht: Modernste Spurführungstechnik einfach auf vorhandenen Traktoren nachrüsten und profitieren
Angesichts steigender Faktorpreise, wie z.B. Kraftstoff- und Düngemittel, hat es sich nie mehr gerechnet, in die Präzisionslandwirtschaft einzusteigen. Wie das mit den vorhandenen Traktoren funktioniert, zeigt David Bär aus Lampertheim.
Gemeinsam mit seinem Vater Martin Bär führt der 28-jährige Land- und Baumaschinen-Mechatroniker-Meister einen Ackerbaubetrieb, der sich auf Gemüsebau spezialisiert hat. Auf ca. 180 Hektar kleinstrukturierter Fläche baut Familie Bär mit sechs festen Mitarbeitern Kartoffeln, Zwiebeln, Einlegegurken, Getreide und einige Kohlarten an. Auf der Suche nach einem Spurführungssystem, das im Gemüsebau zu einer höheren Flächenauslastung verhilft, stieß Bär Junior Anfang 2020 auf geo-konzept, den Vertriebspartner von Topcon in Deutschland.
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Mit älteren Traktoren auf modernste Spurführungstechnik setzen
Vor zwei Jahren rüstete Familie Bär ihren 15 Jahre alten Deutz-Fahr Agrotron K120 mit einem AES-Lenkradmotor und der AGI-4 Antenne nach. Für beste Übersicht sorgt die 7″ große XD-Konsole. „Aufgrund der kleinen Kabine und der Tatsache, dass wir beim Pflanzen oft zu zweit auf dem Schlepper sitzen, haben wir uns für die kleinere Variante entschieden. Diese steht dem größeren Display in puncto Funktionen aber in nichts nach. Die Horizon-Software macht die Bedienung sehr leicht. Schläge, Flächenauslastung, Spurlinien und -abweichungen werden uns ganz einfach symbolbasiert angezeigt. Besonders hilfreich war anfangs der Remote-Support über die Firma geo-konzept. Bei anfänglichen Problemen wurde uns per Ferndiagnose bestens geholfen“, erklärt Bär Junior.
Die Nachrüstungs-Aktion beider Traktoren erfolgte ohne Probleme, Bedienung und Funktionen waren sowohl von mir als auch von meinen Mitarbeitern schnell erlernt.
Für jeden Traktor die passende Lösung
Der Deutz-Fahr Agrotron K120 ist nicht der einzige Traktor, der mit modernster Technik nachgerüstet höchste Genauigkeit auf dem Betrieb erreicht. Auch ein Deutz-Fahr K105 bleibt mit AGI-4 Antenne mit vollhydraulischer Lenkung perfekt in der Spur.
„Die Nachrüstungs-Aktion beider Traktoren erfolgte ohne Probleme, Bedienung und Funktionen waren sowohl von mir als auch von meinen Mitarbeitern schnell erlernt“, erklärt David Bär. „Besonders wichtig bei der Wahl des richtigen Spurführungssystems war eine absolut verlässliche Signalstärke. Mit unseren beiden Topcon Systemen empfangen wir alle verfügbaren Satellitensignale. Sollte es doch einmal zum Signalverlust kommen, greift einfach die RTK-Signalüberbrückung „Skybridge“ bis zu 20 Minuten lang“, so David Bär.
Seit dem Einstieg in die Präzisionslandwirtschaft liegen die Vorteile für ihn klar auf der Hand: „Wir haben eine absolut genaue Applikation der Feinsämereien, die Spuren werden exakt auf 2 Zentimeter eingehalten und wir nutzen die Fläche aufgrund des 100-prozentig passenden Reihenabstands viel besser aus. Wir verzeichnen geringere Wendezeiten, da wir ungebunden in die übernächste Spur fahren können. Die Einsparungen bei Betriebsmitteln liegen derzeit bei ca. 10 Prozent. Der passende Reihenabstand sorgt beim Kartoffelpflanzen überdies dafür, dass wir bei Folgearbeiten wie beim Fräsen keine Dämme anschneiden. So vermeiden wir grüne Kartoffeln, wodurch wir bereits im vergangenen Jahr einen höheren Ertrag von ca. fünf Prozent verzeichnen konnten“, zeigt sich Bär begeistert und ergänzt: „Zudem werden meine Mitarbeiter und ich stark entlastet. Das Lenken entfällt und der Fahrer kann sich zu 100 Prozent auf das Anbaugerät konzentrieren – und darauf kommt es bei unseren Kulturen mit hohen Saatgutkosten an!“
Mit TAP werden Stillstandzeiten minimiert, Wartungen geplant und eine optimale Maschinenauslastung erreicht.
Perfektes Flottenmanagement und mehr
Zudem setzt David Bär auf das drahtlose Datenmanagement TAP (Topcon Agriculture Platform). „Die Überwachung der Maschinen und Aktivitäten sind aufgrund der Vielzahl an Kulturen, unserer Mitarbeiter und nicht zuletzt unserer kleinstrukturierten Flächen enorm wichtig. Mit TAP behalte ich meine Flächen und den Maschinenpark jederzeit im Blick. So verwalte ich alle betrieblichen Arbeiten und kann diese phasenweise zurückverfolgen. Stillstandzeiten werden minimiert, Wartungen geplant und eine optimale Maschinenauslastung erreicht“, so Bär, der die Spuren von zu Hause aus anlegt und die Aufträge aufgrund der reibungslosen Daten- und Taskübertragung auf beiden Traktoren jederzeit abrufen kann.
„Da wir mit benachbarten Betrieben einjährig Flächen tauschen, ist es für uns zudem extrem praktisch, dass die Spurlinien und Feldgrenzen im System integriert bleiben“, schließt der Landwirt zufrieden.